Tikal

Unendlich scheinender Regenwald, Brüllaffen, Tukane und die beeindruckenden Ruinen einer der einst bedeutendsten Städte im Königreich der Maya, die Rede ist von der archäologischen Stätte Tikal in Guatemala. Das gesamte Gebiet, das insgesamt über 10.000 Bauten umfasst, misst ganze 65 Quadratkilometer. Allein der zentrale, zu besichtigende Teil erstreckt sich über 16 Quadratkilometer, auf denen 3.000 Gebäude mehr oder weniger freigelegt wurden. Die Maya-Stadt liegt in den Regenwäldern des Departamentos Petén im Norden des Landes. Der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge zum Park ist die Stadt Flores, die auf der Insel San Andrés inmitten des Sees Petén-Itzá gelegen ist.

Die Geschichte Tikals

Bereits im 1. Jahrhundert vor Christus sollen sich in Tikal die ersten Menschen angesiedelt haben. Ihre Blütezeit verbunden mit einem großen Bevölkerungswachstum erlebte die Stadt jedoch in der klassischen Maya-Periode vom 3. bis 9. Jahrhundert nach Christus. Die Macht der Stadt wurde immer wieder von Kriegen mit der Nachbarkultur Calakmul geschwächt, welche jedoch im 8. Jahrhundert endgültig besiegt wurde. Zwischenzeitlich sollen in der Stadt bis zu 50.000 Bewohner sowie weitere 150.000 Menschen im Einzugsgebiet gelebt haben. Bereits im 10. Jahrhundert war die Stadt allerdings komplett verlassen, wobei der Grund dafür umstritten ist. Wissenschaftler führen eine Hungersnot und Massensterben aufgrund einer langjährigen Dürreperiode und damit verbundene Abwanderungen aus dem Gebiet als mögliche Ursachen an. Im Laufe der Jahre nach dem Rückzug der Mayas aus der Stadt wurden die architektonischen Meisterwerke Tikals vom Dschungel zurückerobert und so vor den spanischen Eroberern in den 1500er-Jahren versteckt. Erst 1848 wurden die Ruinen von einer Expedition, die von der guatemaltekischen Regierung entsandt wurde, wiederentdeckt und in den folgenden Jahrzehnten intensiv erforscht. 1979 wurde die Anlage sowie der 575 km² umfassende Nationalpark Tikal zum UNESCO Weltkultur- und Weltnaturerbe erklärt.

Bauwerke Tikals

Im Zentrum Tikals befindet sich der Große Platz, der von den beiden Tempeln I (Tempel des großen Jaguars) und II (Tempel der Masken), der Zentral- und Nordakropolis und einem Ballspielplatz eingefasst wird.
Das Besondere an den Pyramiden von Tikal im Vergleich zu anderen Tempeln ist ihre schmale, hohe, in den Himmel weisende Bauweise. Die beiden Tempel I und II messen 47 und 40 Meter und Tempel III (Tempel des Jaguar Priesters) 55 Meter Höhe und gehören damit zu den höchsten Pyramiden Mittelamerikas. Für den steilen Eindruck, den die Bauwerke auf den Besucher machen, sorgt zusätzlich eine bestimmte Bauart, die die Tempel schlanker wirken lässt. Tempel IV ist mit 65 Metern nicht nur das höchste Gebäude der Ausgrabungsstätte, sondern auch die höchste touristisch erschlossene Pyramide Mesoamerikas. Nur die Pyramide La Danta in der ehemaligen Mayastadt El Mirador ist mit 72 Metern noch höher. Vom Tempel IV, der über eine außen angebrachte Holztreppe bestiegen werden kann, können Sie schließlich den Ausblick über den unendlich scheinenden Urwald mit den herausragenden Pyramidenspitzen genießen, für den Tikal so berühmt geworden ist.
Genau diese Aussicht diente auch schon im Star Wars Film "Episode IV - Eine neue Hoffnung" als Kulisse für den Mond Yavin IV, der von den antiken Ruinen des Sith-Imperiums übersät war.

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