Heraklion

Hauptstadt Kretas

Heraklion ist seit 1972 die Hauptstadt Kretas und auch wenn die Stadt viel ihres historischen Charmes über die Jahre verloren hat, hat sie doch ihre ganz eigene Atmosphäre und, hinter den Betonwänden verborgene, kulturelle Schätze. Heraklion umschließt mit rund 200.000 Einwohner die historische Altstadt, den venezianischen Hafen und viele Fußgängerzonen mit Restaurants, Cafés und Geschäften. Außerdem können Sie hier, wie in vielen anderen Städten Kretas auch, den Einfluss vieler verschiedener Kulturen finden. Diese wechselnden Kulturen, Einnahmen und Eroberungen sorgten aber auch dafür, dass heute ein beachtlicher Teil der historischen Sehenswürdigkeiten nicht mehr vorhanden ist.

Sehenswertes in Heraklion

Besonders den Einfluss der Venezianer können Sie heute noch klar in Heraklion erkennen, da der venezianische Hafen immer noch das Wahrzeichen der Stadt ist. Heute legen in dem historischen Hafen zwar nur noch kleine Boote an, allerdings lädt die mehr als 1 km lange Hafenmole zu einem aussichtsreichen Spaziergang ein. Am Ende gelangen Sie zu der Kastell Koúles. Dieses festungsartige Konstrukt war früher Teil der Befestigungsanlage der Stadt. Neben dem Hafen ist das Highlight der Stadt natürlich die Altstadt. Direkt in der Mitte finden Sie unter anderem den wirklich schönen Löwenbrunnen. Die Löwen wurden als Zeichen der Venezianer gewählt. Ebenfalls prachtvoll ist die venezianische Loggia, in welcher heutzutage das Rathaus der Stadt untergebracht ist.

Neben den venezianischen Bauwerken ist Heraklion auch das Zuhause einer der imposantesten Kathedralen Griechenlands. Die Kathedrale Agios Minas wurde zwischen 1862 und 1895 errichtet. Die kreuzförmige Kirche beinhaltet eine Kuppel und zwei Glockentürme, einen an der nordöstlichen Seite des Gebäudes und einen an der südwestlichen Seite.

Besonders im Sommer lohnt sich ein Ausflug nach Heraklion, denn zusätzlich zu den kulturellen Schätzen der Stadt, können Sie das "Sommerfestival Heraklion" genießen. Dieses bietet Ihnen viel Musik, Tanz und Theateraufführungen.

Knossos

Das eigentliche Wahrzeichen der Gegend ist allerdings nicht Heraklion selbst, denn nur 15 Minuten mit dem Auto entfernt, finden Sie das kulturelle Highlight der Insel und gleichzeitig eine der bedeutendsten historischen Stätten der Welt. Die Rede ist natürlich von Knossos und seinem Palast. Wer hat heute, über 3.000 Jahre später, nicht schon von König Minos, dem Minotaurus und seinem Labyrinth oder Daedalus und Ikarus gehört?

All dies ist zurückzuführen auf diesen Ort. Für die Ruinen von Knossos sollten Sie auf jeden Fall einen kompletten Tag einplanen und sich die Zeit nehmen, diesen Kulturschatz ausführlich zu erkunden.

Geschichtlicher Hintergrund von Knossos

Die frühesten Funde dieser Gegend stammen bereits aus der Jungsteinzeit, also ungefähr aus dem 7. bis 4. Jahrtausend vor Christus. Die eigentlichen Ruinen und die Palastanlage wurden allerdings erst später von den Minoer erbaut. Diese Zivilisation hatte ihre Blütezeit zwischen 2700 und 1450 vor Christus. In diesem Zeitraum entstand auch der Palast von Knossos. Die neuere und prachtvollere Version des Palastes entstand, nachdem der ursprüngliche Palast durch ein Erdbeben zerstört wurde.

Knossos wurde mit mehr als 100.000 Einwohnern recht schnell der religiöse und politische Mittelpunkt Kretas. Heute lässt sich vermuten, dass der Palast bis zu 5 Etagen hoch und mit mindestens 800 Zimmern ausgestattet war. Bis zu Zeiten der Römer war der Palast von Knossos der Bedeutendste auf ganz Kreta und auch nach seiner Zerstörung, bis hin zum Untergang der Minoer, blieb Knossos die stärkste Stadt der Insel.

Mythen & Legenden um Knossos

Wenn Ihnen der Name Knossos vielleicht nichts sagt, so sagen Ihnen Minos, Minotaurus und Labyrinth bestimmt etwas. Knossos ist neben dem Palast nämlich auch durch zahlreiche Mythen und Legenden bekannt.

Der Legende nach erhielt König Minos von Poseidon einen weißen Stier als Geschenk, der als Opfergabe an Zeus gedacht war. Minos konnte sich allerdings nicht von dem Tier trennen und opferte stattdessen ein anderes. Zur Strafe veranlasste Zeus, dass Minos Sohn als Minotaurus, halb Stier, halb Mensch, geboren wurde. Da der Minotaurus allerdings Menschen aß, wurde er in ein Labyrinth gesperrt, bis Theseus ihn schließlich besiegte. Neben dem Minotaurus und seinem Labyrinth ist Knossos auch Schauplatz der Legende um Daedalus und Ikarus, welche zu nah an die Sonne flogen.

Ihr Besuch in Knossos

Sie haben die Möglichkeit entweder mit dem eigenen Wagen anzureisen oder mit einem der Busse, die von Heraklion aus mehrmals die Stunde nach Knossos fahren. Vor Ort können Sie die Ruinen entweder auf eigene Faust oder im Rahmen einer Führung erkunden.

Besonders lohnenswert ist das Kombi-Ticket für Knossos und das Archäologische Museum in Heraklion. Das Museum ist eins der bedeutendsten der Welt und die perfekte Ergänzung zu Ihrem Besuch der Ruinen. Viele Fundstücke aus Knossos werden hier ausgestellt und verschiedene Artefakte wie Fresken, Münzen und Götterabbildungen spiegeln die Geschichte der letzten 5.500 Jahre wider. Sie können ein Kombi-Ticket inklusive Knossos, dem Museum und einer Audio-Tour für 23 € pro Person erwerben. Optional gibt es allerdings auch einfache Tickets, private Tourguides oder Smartphone Touren. Egal für welche Variante Sie sich entscheiden, aber generell ist es empfehlenswert Ihre Tickets schon vorab und online zukaufen, um längere Schlangen vor Ort zu vermeiden.

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