Salvador da Bahia
Das frühere Verwaltungszentrum Brasiliens
Geschichte
Schon 1510 war die Gegend um das heutige Salvador da Bahia von Schiffbrüchigen eines französischen Schiffes besiedelt. Die offizielle Stadtgründung erfolgte dann durch den Portugiesen Tomé de Sousa im Jahr 1549. Auf Geheiß der portugiesischen Krone errichtete er auch die erste Festung "Sao Salvador".
Durch den Handel mit Zucker erlangte die Stadt an Bedeutung und wurde zum Verwaltungszentrum Brasiliens, bis dann Rio de Janeiro Ende des 18. Jahrhunderts die Rolle der brasilianischen Hauptstadt übernahm. Das Zentrum der Stadt bildete der Pelourinho, auf dem Markt wurde unter anderem mit Sklaven gehandelt. Auf dem Platz steht zudem die Kirche Igreja do Rosário dos Pretos, die einzige Kirche, die für die schwarzen Sklaven zugängig war. Als weiteres beeindruckendes Bauwerk ist die medizinische Fakultät von Bahia, die von Jesuiten gegründet wurde.
Sehenswürdigkeiten
Das zehntägige Festa do Senhor do Bonfim wird nur noch vom weltweit bekannten brasilianischen Karneval übertroffen. Obwohl Rio als Brasiliens Karneval-Hochburg gilt, findet zur Faschingszeit das größte Straßenfest der Welt in Wahrheit in Salvador statt. Rund 2,5 Millionen Menschen feiern in den 6 "Nächten der Ekstase" so ausgelassen, wie nirgendwo sonst.
Der Mercado Modelo in der Unterstadt ist die bedeutendste Markthalle von Salvador. 250 kleine Shops verkaufen hier Lebensmittel, Kleidung, Kunst, Musikinstrumente, Keramik, Lederwaren und vieles mehr. Im oberen Stock servieren zahlreiche Restaurants typisch bahianische Küche.
Der Farol da Barra bewacht seit 1839 die Küste von Salvador und ist damit der älteste Leuchtturm Südamerikas. Der 22 Meter hohe Turm am malerischen Praia do Porto da Barra beherbergt heute ein Schifffahrts-Museum. Farol da Barra ist außerdem einer der wenigen Orte in Brasilien, um die Sonne im Meer versinken zu sehen.
Mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen, an die sich pastellfarbene Fassaden und prächtige Kirchen schmiegen, ist das Stadtviertel Pelourinho die wohl schönste Gegend von Salvador. Einst wurden hier am "Pranger" Sklaven verkauft, heute zählt Pelourinho zum Weltkulturerbe der UNESCO. Am zentralen Largo do Pelourinho trifft man mit Kunst und Capoeira an jeder Ecke auf sein afrikanisches Erbe.
Ebenfalls im Viertel Pelourinho liegt der palmenbestandene Terreiro de Jesus. Rund um einen gusseisernen Springbrunnen gruppieren sich zahlreiche sehenswerte Bauten, dazwischen verkaufen unzählige Stände Getränke, Essen und Souvenirs. Zu den Highlights gehören die über und über verzierte Kathedrale, das afrobrasilianische Museum und die Igreja da Ordem Terceira de Sao Domingos mit ihrem prachtvollen Deckengemälde.
Die Igreja da Ordem Terceira Sao Francisco am Praça Anchieta wurde im 18. Jahrhundert errichtet und aufgrund ihrer kunstvollen Fassade als eines der Sieben Weltwunder Brasiliens nominiert. Jeder Quadratzentimeter Sandstein wurde hier von einem unbekannten Künstler genutzt, um seine Bildhauerfertigkeiten mit Skulpturen, Kränzen und Girlanden zu verewigen.
Die Igreja de Sao Francisco liegt gleich neben der Igreja da Ordem Terceira de Sao Francisco, neben deren Fassade die schlichte Kirche nahezu verblasst. Erst im Inneren wird klar, warum sie als prunkvollste Barockkirche Salvadors gilt. Über 150 Jahre hinweg erhielt die Kirche Schnitzereien, Figuren und Verzierungen aus einer Tonne Gold, ein schlichtweg atemberaubendes Interieur.
Der schneeweiße Palácio Rio Branco a Praça Tomé de Souza wurde im Jahr 1549 als erstes Regierungsgebäude Brasiliens errichtet. Die Stadtverwaltung befindet sich heute im Gebäude gegenüber. Hinter der reich geschmückten Fassade des Palácio Rio Branco verbergen sich Bahias Kultur- und Wirtschaftszentrum, das Tourismus-Büro und ein kleines Geschichtsmuseum.
Gleich neben dem Palácio Rio Branco liegt die Einstiegsstelle zum Elevador Lacerda. Der historische Freiluftaufzug verbindet die Oberstadt mit der Unterstadt und gilt als Wahrzeichen von Salvador da Bahia. Zu seiner Eröffnung im Jahr 1873 war der Elevador Lacerda der höchste Aufzug der Welt. Am oberen Ende seiner 63 Meter tut sich ein herrlicher Blick auf die Allerheiligenbucht und den leuchtend gelben Mercado Modelo auf.
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