Mein Einblick ins mexikanische Leben

Mexiko – ein Land zwischen Moderne und Tradition. An der Küste Traumstrände, im Landesinneren Ausgrabungsstätten und gegensätzliche Landschaft: mein zu Hause für fast 4 Jahre. Dabei habe ich so viele schöne Orte gesehen, interessante Menschen kennengelernt und das Leben aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Über einige Dinge muss ich aber auch heute noch Schmunzeln. ;)
 

Mexikanische Gastfreundschaft

Es ist nicht schwer, sich schnell in Mexiko wohl zu fühlen. Die Menschen machen es mit ihrer herzlichen Art sehr einfach, das Land zu mögen. Schon bald wird man zur Hochzeit der Nichte des Nachbarn eingeladen oder zur wöchentlichen Familienfeier. Das Interesse an fremden Kulturen ist groß, so auch die Begeisterung, die eigene Kultur zu vermitteln. Das Thema Essen ist immer ein guter Einstieg, schnell folgen Empfehlungen von Gerichten die man unbedingt probieren MUSS. Über Essen kann sich der Mexikaner auch eine ganze Weile unterhalten.  

Zu Problemen könnte es bei Zeitangaben kommen. Verabredungen mit Zeitangaben sollten nie wirklich ernst genommen werden. Am besten immer 30 Minuten bis 2 Stunden dazu rechnen. Ein Wort, welches in jeder Situation passt: „ahorita“. Übersetzt bedeutet es „jetzt“ oder „sofort“, in Mexiko kann dies aber genauso gut in 2 Stunden, 5 Tagen oder nie ausdrücken. Ahorita nos vemos!

Traumhafte Strände – meine Lieblingsorte

Cancún, Playa del Carmen und Tulúm sind fast jedem Mexiko-Urlauber bekannt. Doch gibt es an der Karibikküste noch mehr traumhafte Strandabschnitte. Mal mit etwas mehr, mal weniger Trubel. Caleta Tankah in der Nähe von Tulúm zum Beispiel, ist ein privater Strandabschnitt mit Beach Bar, Umkleidemöglichkeiten und Duschen. Gegen eine kleine Gebühr können Sonnenliegen und –schirme ausgeliehen werden. Der Strand wird immer sehr sauber gehalten.

Die Insel Holbox im Norden der Yucatan-Halbinsel ist zwar kein Geheimtipp mehr, trotzdem ein sehr ruhiges Plätzchen. Autos sucht man auf der Insel vergeblich, aber eigentlich kann die Insel sowieso sehr gut zu Fuß erkundet werden. Richtig ausgebaute Straßen gibt es nicht, als fahrbarer Untersatz stehen „Taxis“ in Form von Golfcars zur Verfügung. Der puderweiße Sand und das türkisblaue Wasser machen die Insel zu einem kleinen Paradies. Unbedingt sollte hier frisch gefangener Fisch in einem kleinen Restaurant direkt am Strand probiert werden.

Mein absolutes Highlight ist Akumal, leider aber sehr bekannt. In der kleinen Bucht zwischen Playa del Carmen und Tulúm leben Schildkröten direkt an der Küste. Bei einer geführten Tour können die Meeresbewohner mit einem Guide gesichtet werden. Genauso gut geht es aber auch selbstständig, da die Tiere sehr nah an den Strand kommen, findet man mit etwas Suche schnell ein Exemplar. Die Schildkröten sind so entspannt und lassen sich auch von vielen Beobachtern nicht aus der Ruhe bringen. Anfassen ist trotzdem verboten!

Bier und Tacos – die wichtigsten Nahrungsmittel

Bier ist wohl auf der ganzen Welt ein sehr beliebtes Getränk. In Mexiko wird zwar auch Tequila getrunken, wofür das Land bekannt ist, jedoch deutlich mehr Bier. Weit mehr als 15 Biersorten gibt es, darunter auch international bekannte Marken wie Corona oder Sol. Ein kühles „chela“ ist zu jeder Tages- und Nachtzeit ein beliebter Durstlöscher. Doch nur Bier wird irgendwann langweilig, dachten sich die Mexikaner und wurden kreativ. Sehr beliebt ist eine „Michelada“ – zuerst kommen etwas Maggi Soße und Worcester Soße in ein Glas, dazu noch ein Spritzer Tabasco und zu guter Letzt das gewünschte Bier hinzufügen. Es geht aber noch verrückter, wenn diesem Gemisch dann Obst, Meeresfrüchte oder Gummibärchen hinzugefügt werden. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, alles aber reine Geschmackssache. Salud!

Fast noch wichtiger als die „chela“ sind dem Mexikaner seine Tortillas, absolutes Grundnahrungsmittel in Mexiko. Tortillas sind Fladen aus Maismehl (gelegentlich auch Weizenmehl, aber eher unbeliebt) und werden zu jedem, wirklich jedem Gericht gegessen. Ob es Rührei zum Frühstück oder Gulasch am Mittag ist, Tortillas dürfen nicht fehlen. Die beliebteste Variante sind aber Tacos, das sind kleine Tortillas mit verschiedenem Fleisch bestückt, etwas Grünzeug und Zwiebeln. Das Allerwichtigste dabei ist aber die Salsa, je schärfer desto besser! Meistens befindet sich dann mehr Salsa als Fleisch auf den Tacos. Zu scharf geht dabei nicht, selbst wenn dem Mexikaner der Schweiß übers ganze Gesicht läuft, ein paar extra Chilischoten passen noch dazu.

Festlichkeiten & Traditionen

In ganz Mexiko gibt es viele Bräuche und Traditionen. Jeder Bundesstaat zum Beispiel hat seinen eigenen Tanzstil. Aus Morelos stammen die „Chinelos“, die bekleidet mit einem Mantel, aufwendigem Kopfschmuck und Maske zu einer speziellen Musik durch die Straßen ziehen. Der „Danza de los Viejitos“ wird in Michoacan getanzt. Hier verkleiden sich junge oder junggebliebene Männer wie Alte und tanzen mit einem Krückstock.

Der bekannteste Feiertag ist mit Sicherheit der Dia de los Muertos, der vom 31.10. – 02.11. gefeiert wird. An diesen Tagen wird in Mexiko mit den Toten gefeiert, anstatt nur um sie zu trauern. Auf den Friedhöfen herrscht Hochbetrieb, es ist laut, es wird getrunken, gegessen und gesungen, alles ist bunt geschmückt.

Natürlich wird auch um die Toten getrauert und mit besonderen Bräuchen an die Lieben gedacht. In Ocotepec - im Bundesstaat Morelos - öffnen Familien der kürzlich Verstorbenen ihre Häuser für die Öffentlichkeit. Sie bereiten eine sogenannte „ofrenda“ vor, ein großer Altar mit Bilder des Verstorbenen, sowie einigen persönlichen Gegenständen, Lieblingsessen und Getränken. Die „ofrenda“ kann jedermann anschauen, üblicherweise werden Kerzen an die Familie verteilt und jeder Gast bekommt einen Punsch und etwas zu Essen. Es sind unglaublich rührende Momente, besonders wenn es sich bei den Verstorbenen um Kinder handelt.

Mein Mexiko: vier Jahre in einer anderen Welt.

Mexiko hat viele Facetten: Es ist bunt, laut, hektisch und teilweise chaotisch, auf der anderen Seite paradiesisch, authentisch und unglaublich liebenswert. Diese bunte Mischung habe ich mit der Zeit sehr ins Herz geschlossen und der Abschied fiel schwer. Aber: Nos vemos pronto, México!

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