Die kulinarischen Highlights Mittelamerikas

Zur Küche Mittelamerikas gehören vor allem drei Zutaten: Reis, rote oder schwarze Bohnen und Kochbananen. Keinenfalls fehlen dürfen außerdem Tortillas. Wer kein Fan von diesen Lebensmitteln ist, könnte es auf einer Mittelamerika Reise schwer haben. Was für den europäischen Gaumen ungewohnt ist, ist in Mittelamerika ganz selbstverständlich: Auch zum Frühstück gibt es - wer hätte es gedacht - Bohnen, Reis und Kochbananen. Und manchmal sogar ein Stück Fleisch dazu. Auf jeden Fall geht es ziemlich deftig zu. Das geliebte Müsli und die Marmelade bekommt man im Hotel oder Supermarkt natürlich trotzdem. Aber wer möchte schon im Urlaub genau das Gleiche essen wie zu Hause auch? Wer also plant in Kürze nach Mittelamerika zu reisen, kann sich hier schon kulinarisch auf seinen Urlaub vorbereiten:

Pepian – der Maya-Eintopf aus Guatemala

Das Schmorgericht Pepian gilt als eines der traditionellsten Gerichte Guatemalas. Bereits zu prähispanischen Zeiten soll die Speise mit ursprünglichen Zutaten zubereitet und zu bedeutenden Zeremonien und Ritualen gereicht worden sein. Wer Guatemala bereist, sollte dieses Gericht auf jeden Fall probieren. Gekocht wird es aus verschiedenen Gemüse- und Chilisorten, diversen Samen und Fleisch. Je nach Geschmack kann entweder Hähnchen-, Schweine- oder Rindfleisch verwendet werden.

Das Nationalgericht El Salvadors: Die Pupusa

Dieser Spezialität ist sogar ein Feiertag gewidmet. Es handelt sich dabei um eine gefüllte Tortilla aus Maismehl. Typischerweise werden die Pupusas mit Käse und klein geschnittenem Chicarrón gefüllt. Das Wort „Chicharrón“ sollte man sich übrigens auch gut für die Reise merken. Die Rede ist von knusprig gebratener Schweineschwarte. Für Vegetarier gibt’s die Pupusa auch nur mit Käse, mit Bohnenmuß oder mit Käse und Loroco. Letzeres ist eine Blüte, welche die Salvadoreños gerne unter die verschiedensten Mahlzeiten mischen, z.B. ins Rührei. Zu den Pupusas gibt es normalerweise Curtido, ein eingelegter Krautsalat mit Karotten, Zwiebeln und Chili.

Honduranische Spezialitäten: Baleada und Sopa de Caracol

Es gibt verschiedene Anekdoten, woher die „Baleada“ (deutsch: niedergeschossen, angeschossen) ihren Namen hat. Die beliebteste Geschichte erzählt von einer Frau aus La Ceiba, die in ihrem Lokal Tortillas mit Bohnenmuß verkaufte. Als es eines Tages zu einer Schießerei vor ihrem Geschäft kam, wurde sie angeschossen. Daraufhin sagten die Leute immer „Vamos donde la baleada“ („Lass uns zur Angeschossenen gehen“), wenn sie Tortillas mit Bohnenmuß essen wollten. Und so wurde der Name Baleada von der Verkäuferin auf die Tortilla übertragen. Eine baleada sencilla (einfache Baleada) ist also eine Tortilla aus Weizenmehl mit Bohnenmuß, Käse und Sauerrahm. Je nach Geschmack kann sie zusätzlich mit Rührei, Avocado, Fleisch oder Würstchen gefüllt werden. Baleadas werden gerne zum Frühstück oder abends gegessen und sind inzwischen auch außerhalb von Honduras bekannt und beliebt. In eine ganz andere kulinarische Richtung führt die Sopa de Caracol, eine Spezialität der an der Küste lebenden Garifunas. Die Garifuna sind eine Volksgruppe, die aus der Verschmelzung afrikanischer Sklaven mit Kariben erstand. Die Garifuna kochen traditionell viel mit Kokos und so enthält auch die Sopa de Caracol Kokosmilch. Ansonsten ähnelt diese Meeresschnecken-Suppe eher einem Eintopf. Neben Meeresschnecke enthält sie verschiedene Gemüsesorten, wie Karotte, Zwiebel, Paprika und Maniok. Und mit der Sopa de Caracol kann man sich nicht nur kulinarisch, sondern auch musikalisch auf seinen Urlaub einstimmen. Die honduranische Band Banda Blanca hat dieser Suppe ein Lied gewidmet.

Bunter Hahn ganz vegetarisch: Gallo Pinto in Nicaragua & Costa Rica

Gallo Pinto (auf deutsch: bemalter Hahn) ist eines der traditionellsten Gerichte in Nicaragua und Costa Rica. Es besteht aus weißem Reis und gekochten Bohnen (rote in Nicaragua, schwarze in Costa Rica), und wird gerne zum Frühstück serviert. Meist werden auch Zwiebeln, Paprika und Koriander dazugemischt. Zum Gallo Pinto wird je nach Wunsch, Geschmack und Verfügbarkeit Spiegel- oder Rührei, Käse, Sauerrahm und gebratene Kochbanane gereicht. Manche essen auch gerne ein Stück Fleisch dazu.
Gallo Pinto ist auch in vielen anderen Ländern Mittelamerikas beliebt, allerdings unter anderen Namen bekannt. In Honduras und El Salvador sagt man „Casamiento“ (Hochzeit) und auf Kuba „Moros y Cristianos“ (Mauren und Christen). Oft wird auch die englische Version des Namens, also „Rice and Beans“, verwendet, vor allem an der Atlantikküste von Guatemala, Belize und Honduras. Hier leben die bereits erwähnte Volksgruppe Garifuna, die auch diesem Gericht ihren Stempel aufdrückt und den Reis in Kokosmilch kocht.

Scharf oder nicht scharf?

Das ist hier die Frage. Insgesamt essen die Mittelamerikaner gerne scharf. Nicht alle natürlich, aber viele schon. Meistens wird das Essen jedoch nicht scharf zubereitet, sondern dazu eine scharfe Soße oder ein scharfer Dipp gereicht. Dann kann jeder selber entscheiden, wie scharf er sein Essen würzen möchte. Vorsicht geboten ist vor allem, wenn Chili Habanero auf dem Tisch steht. Sie zählt zu den schärfsten Sorten der Welt und ist in Mittelamerika sehr beliebt.

Eine kulinarische Reise mit Sprachcaffe Reisen nach Kuba gemeinsam mit Querido Mundo am Freitag, den 01.10.2021.

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